7.

Landolt-Reaktion /Joduhr


Aufgabenstellung

Ermitteln Sie den Einfluss der Temperatur auf die Reaktionsgeschwindigkeit.

Materialien
  • Pipette (10ml)
  • Thermometer (bis 100 C°)
  • Erlenmeyerkolben (250ml)
  • Messzylinder
  • Unterlage
  • Schutzbrillen
  • Eiswürfel
  • Digitalwaage mit einer Messgenauigkeit von 0,01 g
  • Wägepapier
  • Spatel
  • Stärkelösung
  • Stoppuhr

Chemikalien

Natriumsulfid 89%
Na2S
Kaliumiodat 99%
KIO3
Schwefelsäure 10%
H2SO4

Gefahr:
H: 301-311-314-400
R:22-24-31-34-50



Gefahr:
H: 272-315-319-335
P: 220-​261-​305+351+338
R: 8-36/37/38
S: 17-26-37

Gefahr:
H: 314
P: 280-​301+330+331-​309-​310-​305+351+338 Ätzend (C)
R: 35
S: (1/2)-26-30-45




Versuchsaufbau

Einen Tisch frei räumen, Materialien und Chemikalien bereitstellen.
Das Wasserbad mit Eiswürfeln auf 10 % abkühlen.


Versuchsdurchführung

    1.Lösungen herstellen:
    40ml
    Natriumsulfitlösung
    50ml Kaliumiodatlösung
    10ml
    Schwefelsäure
    5ml
    Stärkelösung
    0,1g Natriumsulfid
    +
    150ml Wasser
    0,1g Kaliumiodat
    +
    200ml Wasser

    _
    0,1g Stärkelösung
    +
    5ml Wasser

2. Mischen der Lösungen:

Zunächst eine Glaswanne mit kaltem Leitungswasser und Eiswürfeln füllen. Nun ein Thermometer hineinlegen. Anschließend 40ml Natriumsulfitlösung und 10ml Schwefelsäure mischen und 5ml Stärkelösung dazugeben.
Die Mischung in einem Erlenmeyerkolben im vorbereiteten Wasserbad auf 10°C herunter kühlen. Hierzu können die Eiswürfel zur Hilfe genommen werden.
Die Kaliumiodatlösung ebenfalls, in einem separaten Erlenmeyerkolben, im Wasserbad kühlen.
Wenn die Temperatur der Flüssigkeiten 10°C beträgt, schnell die Kaliumiodatlösung zur Mischung hinzugeben und die Stoppuhr starten.
Versuch wiederholen bei 20°C und 30°C ( * siehe Protokolle der anderen Gruppen).

Versuchsbeobachtung

Bei Natriumsulfid handelt es sich um ein farbloses, kristallines, hygroskopisches, geruchloses Pulver. Vermengt man es mit destilliertem Wasser, entsteht eine farblose Lösung. Kaliumiodat weist ebenfalls eine kristalline Struktur auf, ist jedoch weiß. Vermengt man es mit destilliertem Wasser, entsteht eine farblose Lösung. Die Schwefelsäure ist eine farblose Flüssigkeit. Bei der Stärke handelt es sich um ein weißes, geruchloses Pulver. Bei Vermengung mit destilliertem Wasser entsteht eine milchig-trübe Lösung.
Gibt man nun die 10°C kalte Kaliumiodat-Lösung zu der Mischung aus Natriumsulfitlösung, Schwefelsäure und Stärkelösung, färbt sich das entstandene Gemisch nach 10 Sekunden in der Mitte lila ein. Der farbige Teil der Flüssigkeit schwebt in der Mitte der gesamten Flüssigkeit. Die untere Flüssigkeit ist ebenfalls lila, der obere teil ist blasser gefärbt. Nach weiteren 10 Sekunden bleibt der untere Teil weiterhin lila gefärbt, nach oben hin schlägt die Farbe in gelb um. Allerdings verblasst die Färbung mit der Zeit. Durch Rühren lässt sich das Gemisch homogen lila färben.


Auswertung

Bei der Reaktion handelt es sich um die sogenannte Landolt-Reaktion. Diese Reaktion beschreibt die zeitlich verzögerte Bildung von Iod aus Iodsäure (hier: Kaliumiodat) und Schwefliger Säure (hier: Schwefelsäure). Gibt man Stärke hinzu, färbt sich das Iod blau. Diesen Vorgang nutzt man zum Nachweis von Stärke, er wird auch als Iodprobe bezeichnet.

Bei diesem Versuch werden jedoch bereits die Schwefelsäure und die Natriumsulfitlösung mit der Stärkelösung vermengt. Es fehlt die Iodsäure, um die Bildung von Iod möglich zu machen. Diese wird dann in Form des Kaliumiodates hinzugegeben. Nun beginnt die Bildung von Iod in mehreren Teilschritten. Nachdem diese erfolgt ist, kann die Stärke diese durch eine Blaufärbung nachweisen.
Das Interessante bei dieser Reaktion ist, dass die Blau- bzw. Lilafärbung erst nach 10 Sekunden und plötzlich auftritt. Dies hängt damit zusammen, dass die Reaktionsgeschwindigkeit auch durch die Temperatur bestimmt wird. Diese ist in diesem Fall nicht sehr hoch, was die Reaktion, in diesem Fall die Bildung von Iod aus Iodsäure und Schwefliger Säure verlangsamt. Deshalb setzt der Farbumschlag erst nach kürzerer Zeit ein.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen