Redoxreaktion zwischen Gelösten Silberionen und Kupfer
Über die Potentialdifferenz einer galvanischen Zelle kann die freie Reaktionsenthalpie dieser Reaktion bestimmt werden. So kann mann experimentell ΔH, ΔG und ΔS bestimmen.
Material:
- Kalorimetergefäß
- Silikonstopfen
- Spezialtrichter
- Magnetrührstäbe
- Winkelstativ
- 1/10 Grad Thermometer
- Magnetrührer
- Klammer
- Destilliertes Wasser
- Hoher Messzielinder 50 ml
- Silbernitratlösung
- Kupfer
- Tropfpipette
- PE Trichter
- Wäge Papier
- Schnellwaage
- Stoppuhr
- Spatel
- Magnetstabentferner
- Vorratsflasche für Metall/Schlamm
- Flasche für Schwermetall Abfälle
Sicherheitsmaßnahmen:
Silbernitrat
→ Ätzend und Umweltschädlich
Kupfer → Umweltschädlich
und Leicht Entzündlich
Versuchsdurchführung:
- Wir bereiten die Apparatur für unseren Versuch vor, entsprechend der Abbildung jedoch ohne Quarzreagenzglas vor.
- Nun geben wir 50ml Silbernitratlösung c = 0,5 mol * 1^ -1 in einen hohen Messzylinder und messen diese dort genau ab, dann heben wir den Stopfen ab und leeren die Silbernitratlösung durch einen PE Trichter in das Kalorimeter Gefäß. Danach schalten wir den Magnetrührer ein und stellen ihn auf die mittlere Umdrehungszahl.
- Darauf hin wiegen wir 2,0g Kupferpulver auf Wägepapier ab.
- Nun kann man die Ausgangstemperatur auf 1/10 Grad genau ablesen welche wir darauf hin notieren.
- Gleichzeitig mit dem Punkt zuvor geben wir das Kupferpulver durch den Spezialtrichter in das Kalorimetergefäß und starten daraufhin die Stoppuhr. Nach ca. 60 Sekunden der abgelaufenen Zeit lesen wir die Maximaltemperatur auf 1/10 genau ab und notieren diese darauf. Die Temperaturdifferenz beträgt ca. Δv = 7,5 + - 0,1K.
Versuchsbeobachtung:
Es
ist zu erkennen das erst nach 15 Sekunden die Temperatur ansteigt,
diese Zeit wird Inkubationszeit genannt. Jedoch erreicht dann der
Temperaturanstieg relativ schnell den Maximalwert. Daraufhin ist zu
erkennen das diese langsam wieder sinkt. Nun schalten wir den
Magnetrührer ab und es ist zu erkennen das sich das überschüssige
Kupfer und das neu gebildete Silber schnell absetzen und eine
deutliche blau Färbung der Lösung ist zu sehen. ( Grund dafür sind
die neu gebildeten Kupferionen). Nun können keine Silberionen mehr
nachgewiesen werden durch die Chloridionen verdünnte Salzsäure.
Nachdem wir den Magnetrührer abgeschaltet haben setzt sich eine Grau
Masse am Boden ab und die zurückgebliebene Flüssigkeit weist eine
Bläuliche Färbung auf.
Nach dem Versuch schalten wir
den Magnetrührer ab. Danach wird der Stopfen des Kalorimetergefäßes
abgehoben und das Thermometer abgespült. Daraufhin ziehen wir den
Magnetrührstab mit dem Magnetstabentferner aus dem Kalorimetergefäß
und spülen diesen daraufhin ab.
Entsorgung:
Das Thermometer sollte gründlich abgespült werden. Der Rührfisch wird mit einem Magnetstab-Entferner entfernt und ebenfalls gründlich abgespült. Der entstandene Metallschlamm wird in einer Vorratsflasche entfernt und die Kupfernitratlösung kommt in eine Abfallflasche für Schwermetalle.
Versuchsdeutung:
2 Ag+
+ Cu → 2 Ag + Cu2+
Alle
Silberionen sollen in möglichst in kurzer Zeit reduziert werden.
Dies wird durch mit einem größeren Anteil an Kupfer gewährleistet.
Das Wasser und der Kalorimeter nehmen die Reaktionsenergie in Form
von Wärmeenergie auf. Aufgrund der Temperaturdifferenz kann die
Reaktionswärme gemessen werden.
2 mol
Silberionen reagiert mit 1 mol Kupfer (stöchiometrische
Betrachtung). 1/40 Silberionen, die in 50 ml Silbernitratlösung
enthalten sind, setzten sich mit 1/80 Kupferionen um und entspricht
0,794 g.
Resultat:
50
ml Silbernitratlösung entspricht n= 1/40 mol
0,794
g Kupfe aus 2 g entspricht n= 1/80 mol
50
ml Kalorimeterwasser entspricht m(w)= 50 g
Differenz
der Temperatur : Δv = 7,5 K
Berechnung
von ΔQ:
ΔQ = - ( C x Δv + cw
x mw x Δv) ; C= C2
=
- ( 35 J*K-1 x 7,5 K + 4,2 J*K-1*g-1
x 50g x 7,5K)
=
- 1837,5 J
C
x Δv = 262,5 J ist die Wärmemenge die vom Kalorimetergefäß
aufgenommen wird.
cw
x mw x Δv = 1575J ist die Wärmemenge die vom
Kalorimeterwasseer aufgenommen wird.
Berechnung
von ΔH:
ΔH = - ( C x Δv + cw
x mw x Δv)
ΔH(1/80
mol) = - ( C2 x Δv + cw x mw x Δv)
ΔH(1mol)
= - ( C2 x Δv + cw x mw x Δv) x 80
=
- ( 35 J*K-1 x 7,5 K + 4,2 J*K-1*g-1
x 50g x 7,5K) x 80
=
-14700 J
=
- 147 KJ
Die
Enthalpie von 2 Ag+ + Cu → 2 Ag + Cu2+ beträgt
- 147 KJ.
Freie
Reaktionsenthalpie ΔG
= ?
Die
Potenzialdifferenz einer galvanischen Zelle in der die gleiche
Redoxreaktion abläuft beträgt U= 0,46 V und gilt für die freie
Enthalpie der Reaktion bei einem Umsatz von 1 mol Kupfer, wenn im
Idealfall keine Konzentrationsänderungen stattfinden.
ΔG
= -U*n*F
=
-0,46 V * 2 mol* 96500 A*s*mol-1
=
-89000 V*A*s Bemerkung: V*A*s = 1 Watt*S = 1 Joul
=
-89 KJ
Reaktionsenthropie
ΔS = ?
Formel:
ΔG = ΔH - T * ΔS ; Gesucht wird ΔS
ΔS
= ΔH – ΔG / T
ΔS
= -147KJ - (-89KJ) / 298 K
= -195 J*K-1
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